„The heat is on“ in Ungarn und mit 6 von 9 möchglichen Wertungstagen erreicht die Spannung nun bald ihren Höhenpunkt. Tizian und Nico schlagen sich gut, trotz des nicht einfachen Wetters und einem eher optimistischen Tasksetter. Doch lest selbst, Nico hat uns die ersten der 6 Flugtage kurz zusammengefasst:
30.07.2019
Am ersten Tag lief es mir ganz gut und ich konnte mich trotz schwierigem Endanflug noch nach Hause basteln. Mit dem ersten Tag und dem Einstieg in den Wettbewerb bin ich sehr zufrieden und konnte mein Tagesziel erreichen.31.07.2019
Nach einem guten Start am zweiten Tag zwang uns leider die hohe Bewölkung und der Regen am Abend zu einer Aussenlandung. Die Landung verlief gut, lediglich das Fahrwerk ist komplett im sandigen Boden verschwunden. Das hatte eine kurze Landestrecke von 25 Meter (von 100km/h auf 0km/h) zur Folge. Das Feld teilte ich mit einem französischen Kollegen was das warten auf die Crew erleichterte.01.08.2019
Der dritte Tag war bis anhin der Beste. Tizian Steiger und ich flogen die 3/4 der Aufgabe zusammen im Team. Den letzten Viertel musste ich alleine bestreiten, da Tizian bei einem einzigen Aufwind zweihundert Meter Rückstand hatte und das 9 Minuten Zeitverlust zur folge hatte. Am Ende wurde ich in der Tageswertung vierter, womit ich sehr zufrieden bin.02.08.2019
Am 2.August hatten wir eine Aufgabe von 2 Stunden zu bewältigen. Ich schreibe mit Absicht zu bewältigen, da die Wettbewerbsleitung den Start so weit nach hinten verschob, dass wir immer 30 Minuten zu spät bei den Aufwinden ankamen. Die ersten drei bis vier Kreise stieg es mit akzeptablen 2 Meter pro Sekunde, dann kam die Abdeckung und die Steigwerte liessen direkt nach auf 0.5- 1 Meter pro Sekunde. In Ungarn ist der Boden sehr sandig und sobald es keine Sonne mehr am Boden hat, merkt man wie die Steigwerte schwächer werden. Von den Alpen bin ich mir gewohnt, dass die Aufwinde gut auch 30 Minuten nach dem letzten Sonnenstrahl noch ziehen können. Die ganze Klasse flog zusammen ab und kämpfte sich um die Aufgabe. Wir mussten den Endanflug mit gerade mal 20 Meter Höhenreserve antreten und mussten noch 60 km weit fliegen. Normalerweise habe ich die Regel pro 10 km Endanflugdistanz 100 Meter Reservehöhe (d.h. bei 60 km –> 600 Meter) einzuplanen. Am Ende konnte ich 10 Meter Reserve über die Ziellinie retten.03.08.2019
Am 3. August war Ruhetag. Ich schlief ein bisschen länger als 9 Uhr und verbrachte den Tag im Hotel mit Flüge analisieren von den Vortagen.04.08.2019
Es herrschte sehr gutes Wetter in Ungarn und ich konnte mit den Deutschen und den Franzosen zusammen die Aufgabe mit einem 110km/h Schnitt beenden. Das reichte an diesem Tag für Platz 6 in der Tageswertung. Die Wendepunkte waren wider mal nicht so gut gewählt, was bei den Wendepunkten zu Tiefpunkten führte.05.08.2019
Am heutigen Tag wurde der Wettbewerbsleiter übermütig. Bei gleichem Wetter wie am Vortag wollte er, dass wir eine Aufgabe von 502 km abfliegen. Gestern hatten wir am Abend aber schon nach 300 km Mühe die restlichen 88 km abzufliegen, da die Thermik in Ungarn ab 17:00 Uhr extrem schnell nachlässt. Daher sind heute bei beiden Klassen alle Flugzeuge aussengelandet. Meine Aussenlandung verlief problemlos und ich bin mit dem Flug zufrieden. Schade ist nur, dass die Wettbewerbsleitung den Fehler nicht bei sich sahen, sondern uns die Schuld gaben, wir seien einfach zu schlecht geflogen. Ich denke aber, wenn keiner die Aufgabe beenden konnte liegt das nicht an den Piloten.
Wir wünschen den Schweizer Junioren und speziell Nico und Tizian weiterhin viel Erfolg!
