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GC Martin Bühlmann

Glider Cup Tag 6. Martin und Martin mit einer kreativen Route

 

Warum diese Route? Üblicherweise lohnen sich solche Umwege nicht. Wir wollten nicht zu lange warten mit dem Start. Bereits am Nachmittag ist mit einzelnen Schauern zu rechnen. Das Wetter war ähnlich wie am letzten GliderCup. Da lag ich mit meinem Taktieren völlig daneben und schob dann den Flieger wieder vom Start zurück in den Hangar. Diese Schmach wollte ich nicht noch einmal über mich ergehen lassen, also musste ein Plan her.

Bereits vor 11.00 Uhr hat sich im Bereich Gufelstock eine prächtige Wolke entwickelt. Im Oberseetal mit unserem Abflugpunkt waren nur einzelne verfranste kondensierte Fetzen zu erkennen. Auch die aufziehenden Cirrenfelder im Westen luden nicht gerade ein, sofort zu starten. Das war wohl auch der Grund, weshalb sich die übrigen Teilnehmer ausgiebig bei Micheal stärkten. Im Südwesten war der Himmel jedoch noch immer blau. Die Windprognosen für das Mittelland und die Voralpen über 2000 Meter mit 30-40 km/h aus Westsüdwest sprachen eher für schwierige Bedingungen. Für die Alpen wurde jedoch nur ein leichter Südwestwind unter 20 km/h im selben Höhenband prognostiziert.

Also FJ (HB-HFJ unsere Turbinen-Schleppmaschine) muss her und ab geht es. Um 11.30 Uhr spätestens wollte ich starten. Der Plan war mit einem Schlepp ins Oberseetal auf ca. 2700m – mit anschliessendem Überflug des Startpunkes und direktem Weitergleitem zum Gufelstock – unter die schöne Wolke – im Vorderrheintal ohne grossen Gegenwind Richtung Westen fliegen – und dann aus dem hohen Relief (wusste jedoch noch nicht genau von wo) zum Niederhorn gleiten – anschliessend mit viel Rückenwind zügig nach Einsiedeln gleiten.

Martin Jud mein Copilot war etwas skeptisch, liess sich dann aber trotzdem darauf ein. Warum sich gegen den Wind unter einem Cirrenschirm vorwärtskämpfen, wenn im Glarnerland die Sonne scheint und im Vorderrheintal kaum Gegenwind zu erwarten ist. Viel verlieren konnte ich nicht, gewinnen vermutlich auch nicht. Also was soll, ich wollte wissen ob der Plan aufgeht.

Er ging ja dann auch ganz gut auf. Am Grimselsee liessen wir jedoch lange 10-12 Minuten mangels Ortskenntnisse liegen. Mit einem letzten Aufwind im hohen Refief am Gaulisee auf knapp 3300m Meer und dem langen Gleitflug zum Niederhorn, vorbei am historischen Gauligletscher vorbei, wo 1946 eine amerikanische Dakota DC-3 verunglückte. Der Flug war eindrücklich und hat uns in eine Region geführt, die ich so noch nicht beflogen habe. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Plan zu haben :-). Vielen Dank an Martin Jud für seine Geduld.

Martin Bühlmann, 22. Juli 2019

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