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GC Simon Stauber

Glider Cup Tag 6. Thermik ausgraben im Schwyzer kessel

Es ist wieder Glider Cup. Roland verkündet die Aufgabe: Obersee – Niederhorn am Thunersee – Einsiedeln – Obersee. Allerdings ziehen hohe Cirrenfelder durch die Schweiz. Die Schichtung ist weitgehend stabil mit aufkommendem Wind aus Südwest. Am Alpenhauptkamm Regenschauer ab etwa 15.00 Uhr.  

Die Flugzeuge sind rasch verteilt, die meisten fliegen zu zweit mit einem erfahrenen Streckenfuchs. Walti Hüppin fliegt die Aufgabe mit mir. Aufgrund unseres Unabhängigkeitsdrangs entscheiden wir uns für zwei Einsitzer. 

Wir starten und finden uns am Speer. Dann rasch ins Oberseetal und den Zylinder holen. Wägital, Muotatal sind schnell durchflogen. Die Kreten sind unsere Freunde und wir verlieren kaum einen Meter. Bei der Ibergeregg hat es einen Supersauger. Zu dem kann ich immer zurück. Am Fronalpstock und Klingenstock geht nicht viel. Es kommt die Querung des Urnersees. Drüben sieht es gut aus, zumindest sind schon ein paar vor uns hinüber. Das muss ja klappen. Oberhalb Riemenstalden komme ich auf 2’200 AMSL – genug für die Querung.  

Drüben am Bauen geht nichts, niente, nada. Walti ist weiter vorne und meint es regnet. Regen? Geht gar nicht. 

Wir also beide: Rückzug an die Ibergeregg! Ankunft unterhalb der Ibergeregg-Passhöhe auf 1200 AMSL. Also ist Hangfliegen am Mythen angesagt.  Ich mache das ja gerne. Aber an diesem Samstag haben auch die Gleitschirmpiloten frei. Es hat viele davon und sie fliegen genau dort wo ich hin will. Dort wo sie nicht sind, sind die Heuseile und Seilbahnen der vereinten Schwyzer Alpgenossenschaften. Das Flarm findet das gar nicht lustig und meint unaufhörlich beeep, beeep, beep, BIP!!, BIP!, BIP! unterstützt von sämtlichen roten Blinkfeldern und -rythmen.  

Das ist zu stressig. Also weiter an den Rossberg. Bin noch auf 1100 AMSL. Das Lauerzer Aussenlandefeld: Ein Pfadilager auf einem Feld, aber sonst sieht es gut aus. Finde weiterhin nichts und bin etwa auf 850 Metern. Die Vögel schauen mich ebenfalls ratlos an und kommen nicht höher. Über Steinerberg kommt die Erlösung: Der Aufwind ist nicht sehr zuverlässig aber ich kralle mich daran fest. Zumindest an dem 25% Segment des Kreises, der mit 5 Metern steigt. Die andern 75% sinken mit 1.5 Metern, Also immer noch netto +0.5 Meter.  

 

Schliesslich sind 1500 AMSL geschafft. Ein Ausflug zu einem schönen Cumulus Richtung Rigi wird mit einem neuen Verlust von 600 Metern bestraft. Also fange ich wieder unten an am Steinerberg. Wieder auf 1700 AMSL flott dem Ägerisee entlang und nichts. Also Hausemer Frequenz einstellen. Die könnten mich dann zurückschleppen.  

Weil ich mich im Schwyzer Kessel zweimal ausgraben kann, kommt auch Walti; allerdings bin ich schon weg Richtung Hausen.  

Das Einachsertreffen in Neuheim ist ein toller Anlass. Bevor die Teilnehmer ihre Blicke auf mich richten fliege ich weiter. Nichts, nichts, nichts. Hausen ist fest geplant. Da erschreckt mich bei Sihlbrugg schon fast die Thermik. Mittlerweile hat es 25 km/h Wind aus Südwest. Der Schlauch zieht fast bis Wädi. Aber zumindest gibt es jetzt eine positive Ankunftshöhe für LSZX.  Irgendwie zieht es mich nun dahin. 

Ein Kreis im Abkreisraum liegt noch drin. 

Thomas Stemmler ist auch zurück aber mit der ganzen Aufgabe in der Tasche. Walti wäre in Lauerz aussengelandet. Er hat meine Ausgrabung im Kessel von SZ verfolgt und die Situation positiver eingeschätzt. Seine engmaschige Rundumbetreuung hat es nicht zulassen können mich dort alleine zu lassen.  Der Hänger ist schnell angehängt. Walti hat unterdessen das Alter- und Pflegzentrum Au Lauerz in Aufregung versetzt. Alle kennen ihn und wissen wo er ist. 2 Stunden später ist auch Walti wieder in Schänis. 

20. Juli 2019, Simon Stauber

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